Der Freimaurer Orden
Das Schwedische System nach Zinnendorf, in dem die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland arbeitet, wird auch Freimaurer Orden (FO) genannt. Anders als in der reinen blauen Maurerei z.B. nach A. F. u. A. M., ist der Orden nicht nur in drei Erkenntnisstufen aufgebaut, sondern seine gesamte Lehre erstreckt sich auf 10 Grade. Die Brüder durchleben im Laufe ihres Maurerlebens diese Erkenntnisstufen und bringen sich dabei, angefangen als Lehrling, zunehmend in den Orden ein. Sie können sich tief in die Symbolik einarbeiten und nur der eigene Wille begrenzt dabei die eigene Erfahrungstiefe. Zu den blauen Johannislogen (Grad 1-3) kommen noch die Andreaslogen (Grad 4-6) und die Kapitel (Grad 7-10). Die sogenannten Hochgrade anderer Großlogen sind hier einheitlich zusammengefasst und bieten ein System aus einem Guss. Der Ordensgedanke erfüllt dabei den Geist der Logen und setzt auch ausdrücklich ein Bekenntnis zur „reinen Lehre Jesu Christi wie sie in der Heiligen Schrift enthalten ist“ voraus. Denn schon in den Alten Pflichten von 1723 heißt es: „Der Maurer ist als Maurer verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen; und wenn er die Kunst recht versteht, wird er weder ein engstirniger Gottesleugner, noch ein bindungsloser Freigeist sein“. Ein Prinzip also, welches weltweit als Grundlage der Freimaurerei gilt, die Anerkennung eines höheren Prinzips.
Diesem Gedanken folgend ist der Freimaurer Orden auf die Grundlagen des Christentums begründet, setzt aber ausdrücklich keine Mitgliedschaft in einer Kirche o.ä. voraus, prüft weder den Glauben seiner Mitglieder und lässt die Auslegung des obigen Bekenntnisses vollkommen frei. Angehörige aller Religionen sind im FO willkommen.
Ist das der Weg eines jeden Suchenden? Nein, es gibt Menschen denen dieser Ansatz nicht zusagt. Das ist in Ordnung. Es gibt andere Arten der Freimaurerei in denen das Höchste beliebig bleibt. Es lohnt sich, hier für die eigene Persönlichkeit den richtigen Weg zu finden und wir empfehlen jedem Suchenden sich zuvor auch anderswo kundig zu machen. Der Orden bietet in seiner Einzigartigkeit jedoch ein System, dass in Schönheit, Eleganz und des symbolischen Verständnisses seines Gleichen sucht. Ein jeder entscheide jedoch nach Interesse, nach Neigung und nach Gewissen.
Freimaurerei ist dogmenlos, auch wenn im FO ein klares Bekenntnis erfolgt, dann nur, weil es sich bei den Lehren des Ordens um ein System der christlichen Mystik handelt, auf dessen Basis sich seine Mitglieder ein besseres gesellschaftliches Miteinander erhoffen und Selbstveredelung zu finden vermögen. Freimaurerei ist keine Ersatzreligion und will das auch nicht sein. Der Glaube und auch politische Überzeugungen sind die Privatsache eines jeden Mitglieds und irrelevant für die Freimaurerei. Jede reguläre Lehrart der Freimaurerei findet damit ihre Berechtigung, wenn sie im Ziel des gemeinsamen Miteinanders vereint ist.